10.3. Drehscheibe & Co.

10.3.1. Allgemeine Bedienung

Wie schon im Symbol-Kapitel kurz angesprochen, gibt es eine spezielle digitale Drehscheibe von Märklin mit eigenem Decoder, der nur das Motorola-Format versteht. Die Grundeinstellung geschieht im Eigenschaftsfenster zum Drehscheibensymbol. Um eine einwandfreie Funktion zu bekommen, muß man dem Decoder noch mitteilen, an welchen der möglichen maximal 48 Gleisanschlussstutzen überhaupt ein Gleisstück angesteckt ist, die Schwenkbühne also halten kann.

Die Steuerung der Drehscheibe geschieht mit Hilfe eines speziellen Fensters (Abbildung 10-5, Turntable Commander), das bei einem einfachen Linksklick auf das Gleisbildeelement mit der Drehscheibe erscheint.

Abbildung 10-5. Drehscheibensteuerung

Von links nach rechts erkennt man in der oberen Reihe folgende Bedienelemente:

Darunter folgen zwei Zahlenreihen der Werte 1-24, welche die maximal möglichen Gleisstutzen repräsentieren. Alle programmierten Gleisstutzen sind fett und grün unterlegt dargestellt. Die aktuelle Position der Bühne ist gelb unterlegt. Da durch die Bühne immer zwei gegenüberliegende Stutzen verbunden werden (sofern auf beiden Seiten einer ist), ist die Angabe einer aktuellen Position erstmal verwirrend. Man sollte sich aber an ein bestimmtes Ende halten, z.B. das, auf dem das Wärterhäuschen näher ist. Wenn man dies beim Programmieren berücksichtigt, kann man später auch einwandfrei die Position zur Anzeige zuordnen. Idealerweise beginnt man z.B. bei einem Ringlokschuppen mit der »1« beim Lokstand »1«. Der Button zum Schwenken der Bühne um 180° führt eventuell dazu, dass das aktuelle Gleis kein programmiertes Gleis ist. Dies hängt dann einfach mit der Lage des Bühnenreferenzendes zusammen und hat keinerlei Auswirkungen, d.h. beim nächsten Klick auf den Button »nächster Anschluss« fährt die Bühne mit dem Referenzende an den nächsten verfügbaren Stutzen.

Je nach gewählter Aktivität kann der eine oder andere Knopf dabei nicht verfügbar sein. Das Schwenken zum nächstmöglichen Stutzen, sowie das 180°-Drehen brauchen keine besondere Erklärung. Zum Anfahren eines bestimmten Gleises wähle man zunächst die Nummer dessen aus und klicke dann auf den blauen Pfeil. Im Optionenmenü zum Programm kann man einstellen, ob die Drehrichtung der Bühne manuell gewählt werden muß, oder ob das Programm die optimale, weil kürzeste Drehrichtung selbst automatisch wählen soll. Ist erstgenannte Eigenschaft aktiv, dann kann man durch vorheriges Klicken auf den Links- oder Rechtspfeil die Drehrichtung der Bühne bestimmen. Es ist also so möglich, von Gleis 3 zu Gleis 4 über Gleis 2, 1, 24, 23, ... zu kommen. Beim automatischen Auswählen der Drehrichtung sind die Tasten mit den Drehpfeilen deaktiviert.

10.3.2. Programmierung

Bevor man aber die Eigenschaften des Commanders benutzen kann, muß man dem Decoder der Drehscheibe einmal am Anfang sagen, wo sich denn überhaupt Gleisstutzen befinden (eventuell auch nachträglich, wenn man die Drehscheibe erweitert). Beim Studieren der Original-Anleitung schwirrt einem aber schnell der Kopf, da man die Bedienung auf das Keyboard zugeschnitten hat und dort nunmal nur rote und grüne Tasten zur Verfügung standen. Am besten ignoriert man diese Anleitung und benutzt dieses eingebaute komfortable Programmierwerkzeug.

Klickt man auf das Schraubenschlüssel-Symbol, dann erweitert sich das Steuerungsfenster und gibt die Programmiertasten frei. Abbildung 10-6 zeigt das erweiterte Fenster zum Programmieren der Drehscheibe, welches schon eine fortgeschrittene Programmierung anzeigt.

Abbildung 10-6. Programmierung der Drehscheibensteuerung

Die Programmierung kann jedoch nicht zu jedem beliebigem Zeitpunkt durchgeführt werden, sondern muß innerhalb von fünf Sekunden, nachdem die Versorgungsspannung der Anlage eingeschaltet wurde, gestartet worden sein. Dies ist eine Vorgabe von Märklin. Wie geht man also vor?

Der Drehscheibendecoder befindet sich nun in einem Zustand, in welchem er Programmierbefehle aufnehmen kann. Alle vorher programmierten Gleise, sichtbar durch Fettdruck und farbiger Unterlegung in der oberen Fensterhälfte, werden ausgeblendet. Mit den Pfeiltasten des Commanders (die einzigen Tasten, die noch aktiv sind), fahre man jetzt die Schwenkbühne zu dem Gleis, welches die Nummer 1 werden soll (sind an beiden Enden Anschlüsse, muß man sich natürlich genauer merken, welches von beiden die 1 ist; am besten orientiere man sich an der Stellung des Bedienerhäuschens auf der Schwenkbühne). Ist die Position erreicht, klicke man auf »Save position #1«.

Jetzt heißt es, alle anderen vorhandenen Gleise in der Reihenfolge ihres Auftretens zu speichern. Dazu fährt man nacheinander im oder gegen den Uhrzeigersinn mit dem Referenzende der Bühne die Gleise an. Jedesmal nach Erreichen eines Gleises wird dessen Position durch Klicken des Tasters »Save pos. #x« gespeichert. Wurde eine Position schon einmal gespeichert, dann erscheint als Tastentext »Pos. #x is saved!«. Wurden alle Gleise eingegeben, klicke man nur noch auf »Done« (ist die Drehscheibe voll belegt und alle 48 Positionen programmiert, beendet sich der Programmiermodus von selbst). Das Commander-Fenster verkleinert sich nun, und die Zahlenreihen enthalten jetzt neu die soeben programmierten Gleise. Automatisch fährt dann die Bühne zur Position »1«, was man am sich bewegenden gelben Cursor erkennen kann. Die programmierten Gleise werden ebenfalls in der Gleisbilddatei gespeichert und brauchen nicht jedesmal neu eingegeben zu werden (der Drehscheiben-Decoder speichert die Positionen natürlich völlig unabhängig davon!)

10.3.3. Anschluss-Schema

Für den Fall, dass man den Anschlussplan verlegt hat, kann man diesen in Abbildung 10-7 nochmal einsehen. Er funktioniert nur mit dem seinerzeit der Drehscheibe beiliegenden Spezialdecoder. Die Drehscheibe Märklin Art.-Nr. 7286 wird mittlerweile von der Firma Märklin nur mit einem konventionellen Steuergerät und ohne eine digitale Steuerelektronik ausgeliefert. Eine digitale »Komfort«-Steuerelektronik ist nur separat erhältlich (Märklin Art.-Nr. 7687).

Abbildung 10-7. Drehscheibenbeschaltung aus dem Märklin Digital-Buch 0308